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Nach dem Eklat um die Vergabe des Heinrich-Heine-Preises an Autor Peter Handke müsse der Düsseldorfer Stadtrat für die kommende Vergabe des Preises „die Weichen neu stellen“, ist zu hören. Die Verwaltung werde dem Stadtrat bald einen neuen Satzungsentwurf vorlegen können, sagte ein Sprecher der Stadt. Der Preis soll am 13. Dezember überreicht werden. Da zunächst noch eine prominente Jury und ein geeigneter Kandidat gefunden werden müssen, gerät das Verfahren unter Zeitdruck. Die Zuerkennung der Auszeichnung an Peter Handke hatte vor zwei Jahren zu einem Eklat geführt, als das Düsseldorfer Kommunalparlament wegen Handkes umstrittener Haltung zum serbischen Exdiktator Milošević gegen die Vergabe protestierte. Der aufgebrachte Autor verzichtete schließlich auf die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung.

Endlich Ruhe am Bahnsteig, schon droht Aufruhr im Konzertsaal: In deutschen Orchestern soll gestreikt werden. Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) – der Berufsverband und die Gewerkschaft der Orchestermusiker – kündigte am Dienstag in Berlin Warnstreiks in den Kommunal- und Staatsorchestern an. Damit protestiere die Vereinigung gegen „massive Versuche der Arbeitgeberseite, die Orchester von der Tarifentwicklung des öffentlichen Dienstes abzukoppeln“, sagte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. Denn in der Vergangenheit seien die Vergütungen der Orchester immer an die Tarife im öffentlichen Dienst gekoppelt gewesen.