„Monsterknoten“ kommt

Die Bürgerinitiative lehnt die Pläne des Bausenators Reinhard Loske für die A 281 ab: „Der GAU.“ Umstrittene Querspange soll bis 2012 gebaut und dann 2015 teilweise wieder abgerissen werden

von KLAUS WOLSCHNER

Bausenator Reinhard Loske (Grüne) ist zufrieden: „Ohne den Druck der Bürgerinitiativen hätte es dieses Ergebnis nicht gegeben“, sagt er. Am Dienstag hat er sich die Rückendeckung von Senat und Koalitionsfraktionen eingeholt für einen Vorschlag, der die bisherige A 281-Planung korrigiert. Er nennt ihn eine „deutliche Verbesserung für die Situation der Betroffenen“. So genannter Flüsterasphalt und abgeknickte Lärmschutzwände sollen die Lärm-Emissionen vermindern. Und das Angebot des Bundes, den Zubringer an die A1 bei Brinkum als „dringenden Bedarf“ anzuerkennen, soll aufgegriffen werden. Planungsmittel stünden sofort zur Verfügung. Diese Straße könnte schon 2015 fertig sein. Die Handelskammer begrüßte den Vorschlag Loskes.

Die von der BI vorgeschlagene Straßenführung unter der Landebahn des Flughafens hindurch, mit der die angrenzenden Kattenturmer Wohngebiete geschont werden sollen, ist als „eine Variante“ zur Prüfung in den Kompromiss aufgenommen. Aber die von der BI geforderte „Tunnel-Verlängerung“ für den Arster Zubringer wird es nicht geben, weil der Bund das nicht finanziert. Stattdessen wird die Autobahn auf Stelzen hochgelegt – entsprechende Lärmschutzwände werden notwendig.

Ein anderer Streitpunkt war die „Querspange“ , mit der die A 281 an die Kattenturmer Heerstraße angebunden werden soll. Die würde dann im Jahre 2015 wieder überflüssig und soll „auf Kosten des Bundes beseitigt“ werden, formuliert Loske. Dass auch ein Senat des Jahres 2015 sich an eine Absichtserklärung von 2008 gebunden fühlt, will Loske durch die Unterschrift der oppositionellen CDU unter seinen Vorschlag sicherstellen.

„Augenwischerei“ nennt Renate Neumann von der BI das und fühlt sich verhöhnt von der Formulierung, durch „intensiven Dialog“ habe es eine „deutliche Verbesserung“ gegeben. Insbesondere das alte Bauernhaus Plate an der Neuenlander Straße soll platt gemacht werden, ein Drittel des Gartens des Bauern Wähmann würde zur Autobahn.

Norbert Breeger, Sprecher der BI, will den Senator in Sachen Rückbau beim Wort nehmen, meint aber sarkastisch: „Bremen sollte sich als Partnerstadt von Schilda bewerben.“ Rund 12 Millionen kostet das Provisorium, das gebaut werden soll, um nach vier Jahren abgerissen zu werden. Die Tunnel-Verlängerung des Arster Zubringers, die auch vom Senator als beste Lösung bezeichnet wurde, sei nicht viel teurer – und würde den „Monsterknoten“ vermeiden helfen. Der Vorschlag des Senators sei der GAU“, der größte anzunehmende Unfug. Dass er eine Woche vor der letzten Sitzung des Runden Tisches sich mit einem Vorschlag festlegt, sei „eine Diskreditierung des Runden Tisches“, sagt der BI-Sprecher. Offenbar werde Loske „getrieben“.

Breeger unterstellt dem Senator immerhin guten Willen: „Wenn Loske drei Jahre früher Bausenator geworden wäre, dann hätte es diese Planung nicht gegeben.“ Die Bürgerinitiativen hatten vorgeschlagen, die ganze A 281 auf dem kürzesten Wege unter der Landebahn hindurch an die A1 zu führen, um eine maximale Entlastung der Anwohner in Huckelriede und Kattenturm zu erreichen. Den „Monsterknoten“ hätte man sich dann sparen können.