die bahn plant was in hamburg
: Trostpflästerchen im Wahlkampf

Es könnte eine späte Genugtuung werden für Ole von Beust, zumindest ein Trostpflästerchen. Die Aussichten auf mehr Bahn in Hamburg stehen gut. So kurz vor der Wahl ist das eine Nachricht, mit der jeder Regierungschef gerne hausieren geht.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Zumal Bahnchef Mehdorn dem Bürgermeister vor zwei Jahren eine seiner bittersten Stunden bescherte. Im Januar 2006 musste Ole von Beust bekannt geben, dass sein Deal mit der Bahn geplatzt sei. Für diesen Misserfolg trage er persönlich die Verantwortung, räumte er vor der Bürgerschaft ein. Umso lindernder müssen sich nun die neuerlichen Verheißungen Mehdorns anfühlen.

Gescheitert ist damals der erträumte große Wurf. Die Bahnzentrale zog nicht nach Hamburg, die Bahn stieg nicht als strategischer Partner bei Hafenkonzern und Hochbahn ein. Diese – seinerzeit umstrittene – Option wurde vergeben, die alternativen Lösungen aber – speziell der Börsengang der HHLA – sind kaum weniger strittig.

So reicht es denn nun bestenfalls zur arg abgespeckten B-Version. Die Konzentration ihrer Logistik-Töchter an einem Ort ist aus Sicht der Bahn sicher sinnvoll, dies auf der größten Handelsdrehscheibe der Republik zu tun, ist durchaus nachvollziehbar: Im Westen von Hamburg fahren die Frachter über den Atlantik, im Osten führen die Gleise bis nach China.

Entschieden ist zwar noch nichts. Der Bürgermeister aber dankt für die Wahlkampfhilfe.