Blut ist knapp

Rotes Kreuz: Dramatische Engpässe bei Blutspenden. Derzeit fehlen täglich mehrere hundert Blutkonserven

Dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Berlin, Brandenburg und Sachsen fehlen derzeit täglich mehrere hundert Blutkonserven. „Die Situation ist extrem schwierig“, berichtete die Sprecherin des DRK-Blutspendedienstes Ost, Annett Smolka, am Donnerstag.

Statt der nötigen täglich rund 1.500 Konserven für die Krankenhäuser in den drei Bundesländern hätten in den vergangenen Wochen teils nur unter 1.000 bereitgestellt werden können. Smolka warnte allerdings gleichzeitig vor Panikmache: „Für alle Notfälle geben wir natürlich Blut raus, aber die Routine in den Krankenhäusern schleift.“

Engpass durch Feiertage

Die Engpässe seien durch die Feiertage am Jahresende 2007 und die langen Ferien entstanden, sagte Smolka. „Diese haben ein massives Loch gerissen, das wir immer noch nicht auffüllen konnten, obwohl jetzt wieder mehr Spender kommen.“ Besonders schwierig sei die Lage bei der Blutgruppe 0 – sowohl Rhesus positiv als auch Rhesus negativ. Aber auch bei allen anderen Blutgruppen gebe es derzeit deutliche Probleme. Ob bereits Operationen in den Krankenhäusern abgesagt werden mussten, wusste Smolka nicht. „Es muss aber kein Notfallpatient Angst haben, dass nicht genug Blutkonserven für ihn bereitstehen.“

Der DRK-Blutspendedienst Ost hat im vergangenen Jahr laut Annett Smolka insgesamt rund 340.000 Spenden in den drei Bundesländern abgenommen. Allein ein Fünftel der Blutkonserven werde für die Behandlung von Krebspatienten verwendet. Blut werde zudem etwa für Operationen am Herzen sowie nach Unfällen im Straßenverkehr benötigt.

Appell an Spender

Die DRK-Sprecherin appellierte an alle Bürger, sich als Blutspender zu melden. „Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 68 Jahren kann Blut spenden.“ Männer dürften sechsmal in einem Jahr spenden, Frauen viermal. „Erstspender sollten aber jünger als 60 Jahre sein.“ Das DRK deckt rund 80 Prozent der Blutversorgung ab. DPA

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