letzte Fragen

Was hat die Queen in ihrer Handtasche? (19. 1.)

A hankie and some bubble gum – so war’s zumindest bei Queen Mum.

Annette Godzieba, Diepholz

Zwei doppelte Panini-Sammelbilder von Backham und einen vollständig ausgefüllten Aufnahmeantrag für die katholische Kirche. taz save the Queen

Ulf Ancker

Ist doch klar! Begraben unter einer Schicht Tempos und Servietten, klebt am Boden ein angebrochenes Marmeladendöschen. Darüber tummeln sich zwei Teelöffelchen mit Gebrauchsspuren, ein angebissenes Gebäck, in Serviette gehüllt, der Rest einer Stulle mit Schimmelkäse (kein Edel-), zwei Stückchen Würfelzucker, der Perso als Waffe gegen einen gewissen Mr. Kerkeling, der Haustürschlüssel und als Schlagobers feuchtes Toilettenpapier, Kamm, Spiegel, Lippenstift, Puderdose und ein wirklich teures Parfüm. Der einzige Unterschied zum Inhalt der Handtaschen anderer Damen fortgeschrittenen Alters dürfte das Fehlen der Geldbörse sein; da die Queen, wie jeder weiß, überall freigehalten wird.

Regina Eber-Huber, Altenpflegerin, Neustadt Weinstraße

Die meisten taz-Leser – einschließlich meiner Person – wissen das sicher nicht. Aber da die Antwort auf die Frage nicht nur für uns Deutsche, sondern auch von weltweitem Interesse ist, sollte die taz mal eine Anfrage an die Königin stellen. Erhard Jaboc, Pulsnitz

Angesichts der Tatsache, dass sie eine traditionsreiche Comicfigur ist: einen Amboss ! Den zieht sie gegebenenfalls unbotmäßigen Prinzen, Prinzessinnen oder Premierministern über.

– den Notizzettel mit dem Code für die britischen Atomraketen.

– ein Wörterbuch Englisch-Gälisch; in die Klappe sind vorbereitet die gälischen Sätze geschrieben: „Meine Regierung wird für mich kein Lösegeld bezahlen! Im Übrigen kann ich dieses Bier nicht trinken und bitte um Tee.“

– das, was alle Frauen in ihrer Handtasche haben: Geldbeutel, Mobiltelefon sowie Hausschlüssel, Büroschlüssel, Ersatzhausschlüssel der besten Freundin, privaten Autoschlüssel und Autoschlüssel des Firmenwagens (alles verschiedene Bünde!), Schminkzeugs, Papiertaschentücher, Damenausgabe des Schweizer Messers und ganz tief unten in den Ecken, wo sich die Sandkörner sammeln, Kleinmünzen und Labellostifte ohne Kappe …

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Wie viel wiegen schwere Jungs und leichte Mädchen? (19. 1.)

Ich weiß nicht, wie schwerwiegend das ist, was schwere Jungs auf dem Kerbholz haben. Bei leichten Mädchen ist das leichter, sie wiegen so viel wie Schwalben, äh, Bordsteinschwalben.

Stefanie Lang

Im hessischen Wahlkampf wiegen dieselben jedenfalls schwerer als im richtigen Leben. Christoph Schmid, Neustadt/Weinstraße

Schwere Jungs und leichte Mädchen werden von uns Otto Normalbürgern im Allgemeinen mit Verstößen gegen die Moral und Straftaten in Verbindung gebracht. Justitia, Göttin der Gerechtigkeit, hat für diese Jungs und Mädchen und alle anderen Menschen eine Waage. Je höher die kriminelle Energie, desto schwerer der Junge bzw. das Mädchen. Erhard Jacob, Pulsnitz

Don’t worry, be heavy.

Annete Godzieba, Diepholz

Weshalb bittet die Bahn nie um Entschuldigung sondern um Verständnis? (5. 1.)

Weil sie klug ist: Wer würde denn diesen miesen Service plus ständiger Erhöhungen der Fahrkarten denn wirklich entschuldigen?

Andreas Ordner, Berlin

Die Bahn bittet sehr wohl um Entschuldigung – allerdings nur ihre englischsprachigen Fahrgäste, nämlich mit der Durchsage „We apologize for any inconvenience“ bei Zugverspätungen. Dass sie sich bei englischsprachigen Fahrgästen entschuldigt, bei deutschsprachigen jedoch nur um Verständnis bittet, könnte folgende Gründe haben:

1. Die DB hat bestimmt auch irgendeine US-amerikanische Tochterfirma und kann somit auch in den USA auf Schadenersatz verklagt werden. Bei den US-amerikanischen Schadensersatzquoten macht es aber Sinn, sich lieber zu entschuldigen in der Hoffnung, den Fahrgast dadurch zu besänftigen. Nach deutschem Recht gibt es jedoch keine Schadenersatzhandhabe gegen die DB, also reicht die Bitte um Verständnis völlig aus.

2. Die Bahn möchte sich bei dem ausländische Deutschlandbesucher entschuldigen, weil sie weiß, dass sich in vielen Teilen der Welt hartnäckig das Gerücht von der deutschen Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit hält. Entsprechend weiß die DB, dass sie dem ausländischem Besucher mit der Verspätung einen Kulturschock zumutet. Bei Fahrgästen aus dem Inland braucht sie sich dafür nicht zu entschuldigen, schließlich wissen diese ohnehin, dass das nur ein Gerücht ist. Die DB bedenkt dabei allerdings nicht, dass sie den ausländischen Fahrgast damit gleich einem zweiten Kulturschock aussetzt: Deutsche können freundlich sein – das waren sie vor 65 Jahren schließlich nicht …

Wie freut man sich wie ein Schneekönig, und wer ist das eigentlich? (5. 1.)

Die Antwort auf diese Frage hat vor einigen Jahren der Namensforscher Prof. Jürgen Udolph im Berlinteil der taz in einem Artikel über seine Auftritte bei Radio 1 gegeben: Schneekönig ist eine andere Bezeichnung für den Zaunkönig, einen Vogel, der durch sein munteres Verhalten auffällt. Dieses lässt an einen sich überschwänglich freuenden Menschen denken. Vermutlich freuen sich Prof. Udolph und der damalige taz-Autor nun wie Schneekönige darüber, dass sich jemand noch an ihren Beitrag erinnert … Björn Böthner, Berlin

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