das wetter: das nottulner fest
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Alles lief rund und glatt, der Kinderchor von Nottuln stand in Reih und Glied, die Blaskapelle war auch bereit. Der Bürgermeister hatte seine goldene Kette umgelegt, und die Bürgermeistergattin puderte sich noch schnell die Nase, toupierte ihren Haarturm und schnürte sich das Korsett. Zum Mittagessen war im Rathausfestsaal gedeckt, und sämtliche Reden, die gehalten werden sollten, waren auswendig gelernt. Nun konnte nichts mehr schiefgehen, der Graf von Luxemburg konnte kommen. Plötzlich traten dem Bürgermeister die Schweißtropfen auf die Stirn. Er hatte völlig vergessen, den Grafen einzuladen. „Ach, scheiß drauf“, rief er, „feiern wir eben ohne den Depp!“ Und so wurde es das beste Fest, das Nottuln je erlebt hatte.