NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Die Band von nebenan

Israel/F 2007. Regie: Eran Kolirin. 83 Min.

Der Zufall verschlägt ein ägyptisches Polizeiorchester in die israelische Wüste. Der Film fängt dabei jene Überraschung ein, die einsetzt, wenn man plötzlich herausfindet, dass die Menschen, denen man gerade begegnet, vollkommen anders sind, als man sie sich vorgestellt hat. Gleichzeitig soll hier nichts über die Israelis oder die Ägypter ausgesagt werden. Jede Figur steht für sich und kann deshalb nicht auf ein Klischee heruntergebrochen werden. Nur beiläufig wird ab und zu auf die israelisch-ägyptische Geschichte verwiesen, wenn etwa einer der Musiker seine Mütze über das Foto eines Panzers aus dem Sechs-Tage-Krieg hängt. Am nächsten Morgen haben sich alle nur ein klein wenig verändert, das Gefühl von Fremdheit hat sich nie gänzlich aufgelöst. Die Band verabschiedet sich und geht ihrer Wege. Was bleibt, ist das Gefühl, für einen Augenblick Teil von etwas ganz Besonderem gewesen zu sein.

Mondkalb

D 2007. Regie: Sylke Enders. 102 Min.

„Mondkalb“ von Sylke Enders („Kroko“) erzählt eine Dreiecksgeschichte mit vielen Sackgassen und verpatzten Lebensentwürfen. Auch die Hoffnung, die in der vorsichtigen Annäherung zwischen Axel (Juliane Köhler) und Piet (Axel Prahl) liegt, hängt an einem dünnen Faden. Probleme schaffen Probleme. Das strapaziert nicht nur den Zuschauer, was ja grundsätzlich in Ordnung geht, sondern auch die Dramaturgie. Das sind Schwächen eines Films, der ansonsten angenehm geradlinig und schnörkellos seine Geschichte entwickelt und es schafft, auch die kleinen Momente entspannten Glücks, die die Regisseurin ihren Protagonisten gönnt, wie in Klammern unter Vorbehalt zu setzen.

DIE BAND VON NEBENAN: Babylon, Cinemaxx Potsdamer Platz, Delphi, Hackesche Höfe, International, Kulturbrauerei, Thalia Potsdam, Yorck MONDKALB: Hackesche Höfe, Kant, Rollberg, Thalia Potsdam