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heute in bremen„Radler gehören auf die Straße“

Der Verkehrssenator stellt neue Schilder an der Erdbeerbrücke auf. Die Radler-Lobby lobt ihn

taz: Warum waren Sie mit dem Baustellen-Management an der Erdbeerbrücke so zufrieden?

Albrecht Genzel, ADFC Bremen: Weil wir erstmals nicht selbst dafür sorgen mussten, dass die Radfahrer die Straße mitbenutzen dürfen – was denen in diesem Fall einen Umweg von zwei Kilometern erspart hat –, sondern die Behörde selbst.

Das läuft sonst anders?

Meistens müssen Radler sich mit Fußgängern den Fußweg teilen, der baustellenbedingt oft nur 1,50 misst.

Aber auf der Straße leben Radler doch auch gefährlich.

Unfallstatistiken sagen etwas anderes. Auf dem Radweg wähnen sich nämlich viele in einer trügerischen Sicherheit. Das ist, gerade auch für Kinder, gefährlich, etwa bei Grundstückszufahrten und Einmündungen. Auch können plötzlich aufgehende Beifahrertüren böse Stürze auslösen. Auf der Straße hingegen sind Radfahrer für Autofahrer nicht zu übersehen, sie müssen gezwungenermaßen Rücksicht nehmen.

Und das tun sie?

Das Beispiel Erbeerbrücke hat das bestätigt. Es gab anfangs Irritationen, weil noch nicht alle Hinweisschilder und Markierungen angebracht waren. Eine große Hilfe war ein Polizist, der den Autofahrern die Notwendigkeit von Rücksichtnahme klar gemacht und sie gefragt hat, ob die anderthalb Minuten, die sie jetzt mehr brauchen, wirklich so ein großes Problem sind.

Apropos Polizei: Die hat sich in jüngster Zeit oft beklagt, dass Radler zunehmend verkehrswidrig und rücksichtslos fahren.

Es ist nicht zu übersehen, dass Radfahrer sich eigene Regeln gezimmert haben und beispielsweise auf Fußwegen unterwegs sind – was wir nicht gut finden. Das liegt aber zu einem großen Teil daran, dass Radfahrer in den Verkehrsregelungen nicht bedacht werden. Etwa Ampeln mit zu kurzen Grünphasen. Ein Negativbeispiel war auch die Baustelle an der Friedrich-Ebert-Straße, wo Radler über Monate auf diesen extrem schmalen Fußweg gezwungen wurden. Dass es in solchen engen Verhältnissen zu Unfällen kommt, wundert mich nicht. Interview: Eiken Bruhn

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