christival ante portas
: Glaube versus Selbstbestimmung

Glauben ist etwas Schönes. Für viele sogar etwas existentiell Wichtiges. Und für die, die durch die (Recht-)Gläubigen ausgeschlossen werden, eine extrem unangenehme Angelegenheit. Homosexuelle sind nur eine gesellschaftliche Gruppe, die dem „Christival“ mit begründetem Grausen entgegenblickt. Für Frauen, die Schwangerschaftsabbrüche für eine persönlich zu rechtfertigende Option halten, gilt das Gleiche.

Kommentar von Henning Bleyl

Nach massiven Protesten wurde zwar ein „Seminar“ gestrichen, das Homosexualität als heilungsbedürftige Krankheit definiert. Nach wie vor wird von den VeranstalterInnen jedoch die These vertreten, eine Vergewaltigung würde von Frauen besser verkraftet als die Abtreibung des so gezeugten Kindes.

Natürlich wird es unter den vielen tausend teilnehmenden Jugendlichen ein Meinungsspektrum geben. Aber durch seine ideologische Rahmensetzung ist das „Christival“ eben kein Kirchentag für die etwas konservativere Jugend, sondern steht in Kollision mit nichts Geringerem als dem Grundgesetz. Nun ist es zu formal gedacht, Ursula von der Leyen oder die Bremer Kirche nur zur Distanzierung aufzufordern. Interessant wäre durchzusetzen, dass Podien faktisch kontrovers besetzt werden.

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