Schröder fliegt auf Nordzypern

BERLIN taz ■ Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder hat mit einem privaten Besuch im türkischen Nordzypern für Unmut im Süden der geteilten Mittelmeerinsel gesorgt. Dort nannte Präsident Tassos Papadopoulos, der sich Mitte des Monats in Wahlen um eine weitere Amtszeit bewirbt, die Visite „sehr bedauerlich“ und eine „traurige Entwicklung“. Die Opposition warf Papadopoulos vor, den Besuch Schröders nicht verhindert zu haben. Schröder selbst sagte, er habe eine Einladung nach Nordzypern akzeptiert, weil die dortige Bevölkerung 2004 mehrheitlich für eine Wiedervereinigung votiert hatte, im Gegensatz zu den griechischen Zyprioten. Europa brauche keine geteilte Insel, sagte er. Schröder warb für die Aufnahme von Direktflügen zwischen Deutschland und der international nicht anerkannten „Türkischen Republik Nordzypern“. KLH