Testurteil: „mangelhaft“

Nicht repräsentative Studie der Bremer Uni moniert schlechte Beratungsqualität bremischer Apotheken

Den bremischen Apotheken ein schlechtes Beratungszeugnis ausgestellt hat eine jetzt veröffentlichte Studie, die an der Universität Bremen erstellt wurde. Das Ergebnis der empirischen Bachelorarbeit ist zwar nicht repräsentativ, aber nach Aussage des Studienganges Public Health dennoch „aussagekräftig“.

Die Examensarbeit der beiden Studierenden Kathrin Kaboth und Ines Schumacher ist unter dem Titel „Missbrauchsförderung im Bereich der Analgetika-Selbstmedikation – Eine Pseudo Customer Studie in Bremer Apotheken“ erschienen und mit dem Hanse-Preis 2007 der Gmünder Ersatzkasse ausgezeichnet worden. Untersucht wurden 20 zufällig ausgewählte Apotheken, testweise gekauft wurden dabei Mittel gegen Kopfschmerzen sowie spezielle Schmerzmittel. Anschließend wurde die Beratungsqualität anhand von standardisierten Fragebögen ausgewertet.

15 der 20 Apotheken wurden dabei als „mangelhaft“ eingestuft. Die Testerinnen monierten, dass es „zu wenig Nachfragen“ zu den speziellen Beschwerden oder den persönlichen Umständen gab, also einer etwaigen Schwangerschaft oder anderen bekannten Erkrankungen. Negativ bewertet von den Studentinnen wurde weiterhin, dass „nur sehr wenige nicht-medikamentöse Empfehlungen“ ausgesprochen wurden.

Die Beratungsqualität war dabei laut Studie besser, sobald kein spezieller Medikamentenwunsch geäußert wurde. Fazit der Studie: Ein Missbrauch von frei verkäuflichen Schmerzmitteln könne nicht verhindert werden. Die Autorinnen fordern deshalb Werbeeinschränkungen für frei verkäufliche Arznei. mnz