unterm strich
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Der ostdeutsche Dichter Thomas Rosenlöcher greift den sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt aufgrund der geplanten Dresdner Waldschlösschenbrücke an. Rosenlöcher kritisiert die Zerstörung der Elbwiesen und das Abholzen hunderter alter Bäume. Er wertet die aktuellen Bauarbeiten, die unter Polizeischutz stattfinden, als Verrat an der friedlichen Revolution von 1989: „Sie wollen uns unsere Seele nehmen! Den letzten Rest unserer Bürgerlichkeit, die selbst die DDR überstand! Sogar ein gewisser Honecker hat in den Achtzigerjahren, als es um die Sprengung des Pöppelmannschen Barockhauses ging, im letzten Moment eingelenkt!“ Der gebürtige Dresdener Rosenlöcher, Jahrgang 1947, beteiligt sich an den Montagsdemonstrationen gegen die Zerstörung des Elbtals, wo er viele Mitkämpfer trifft, die er schon von 1989 her kennt und „denen es dieser Milbradt eigentlich erst verdankte, uns überhaupt regieren zu dürfen“, wie er in der Zeit schreibt.

Das Auktionshaus Christie’s in London hat in der Nacht zum Donnerstag einen neuen Weltrekordpreis für ein Gemälde des in Köln lebenden Künstlers Gerhard Richter erzielt. Bei der aktuellen Versteigerung bekam ein anonym gebliebener Telefonbieter für umgerechnet 9,768 Millionen Euro (7,3 Millionen Pfund) den Zuschlag für das großformatige Werk „Zwei Liebespaare“ aus dem Jahr 1966. Mit dem aktuellen Versteigerungsrekord wurde der bisherige Höchstpreis für das Richter-Gemälde „Düsenjäger“ (1963) vom November letzten Jahres um mehr als zwei Millionen Euro übertroffen.