Keine Angst vorm Aussterben: Unkraut vergeht nicht
Der demografische Wandel, die Alten und das Altern sind zu einem Thema geworden, das in der Öffentlichkeit gelegentlich weitaus mehr Raum einnimmt als jedes andere. Von der reichen Bertelsmann-Stiftung und ihren einflussreichen Medien bis hin zum alerten FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher („Das Methusalem-Komplott“) werden abwechselnd Ressentiments geschürt, Katastrophen-Szenarien entworfen bzw. sozialpolitische Kahlschlagempfehlungen und geradezu fertilitätspolitisch motivierte Anreizprogramme unterbreitet, die nicht selten an die schwarze Tradition der nationalsozialistischen Bevölkerungspolitik erinnern. Viele Anzeichen deuten heute auf ein gesellschaftliches Rollback hin: „Vorwärts“ in die 1950er Jahre! Ist etwa - wie man gerne zu argumentieren pflegt - die Frauenemanzipation schuld am „Aussterben der Deutschen“ oder an der „Vergreisung unserer Gesellschaft“? Treffen diese Annahmen überhaupt zu, und wer hat ein Interesse an ihrer Verbreitung? Eine für die Zukunft wichtige Frage stellt sich politisch: Hat die Generation der heute Älteren noch die Kraft zur Rebellion? CAO
Donnerstag, 20 Uhr; Villa Ichon
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen