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Die komplette Kunst-Ausstattung eines traditionsreichen Düsseldorfer Nonnenklosters soll Ende Februar versteigert werden. Etwa 130 Objekte vom barocken Tabernakelschrank (Schätzpreis: 1.500 Euro) bis zur Jugendstil-Deckenlampe kommen zugunsten des Ordens der Töchter vom Heiligen Kreuz unter den Hammer, sagte ein Sprecher des Kölner Auktionshauses Lempertz am Dienstag. Diese erste Auktion mit „attraktiven Schätzpreisen“ bis zu 3.000 Euro sei für den 23. Februar in Düsseldorf geplant.
Weitere Spitzenstücke aus dem Kloster Theresienhospital würden am 17. Mai bei einer regulären Auktion Alte Kunst versteigert. Dazu gehören nach Angaben des Lempertz-Sprechers eine um 1320 geschnitzte Kölner Madonna (Schätzwert bis 50.000 Euro), die „Heilige Familie“ (um 1520) eines niederländischen Malers für geschätzt 25.000 Euro oder ein Intarsienschrank für bis zu 40.000 Euro.
Die Ordensschwestern, die zuletzt in ihrem Haus ein Altenheim geführt haben, werden das 1831 gegründete Kloster in der Düsseldorfer Altstadt aufgeben. Im kommenden Sommer kehren sie in das Mutterhaus ihres Ordens nach Rees (Niederrhein) zurück.
Diese Kunstschätze werden erst einmal nicht versteigert werden können, denn sie wurden vor zwei Tagen in der Schweiz, aus dem Museum der Sammlung Bührle, gestohlen: Claude Monets „Mohnfeld bei Vétheuil“, Edgar Degas’ „Ludovic Lepic und seine Töchter“, Vincent van Goghs „Blühender Kastanienzweig“ und Paul Cézannes „Der Knabe mit der roten Weste“.
Die drei bewaffneten und maskierten Täter hatten am Sonntag innerhalb von nur drei Minuten die vier berühmte Ölgemälde im Wert von umgerechnet 113 Millionen Euro abgehängt und mitgenommen. Kunstraubexperten vermuten eine Bande aus dem ehemaligen Jugoslawien hinter ihnen. Einer der Täter habe einen slawischen Akzent gehabt; zudem sei die Kriminalität im Bereich der Kunst in Montenegro, Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina am Ansteigen, sagte Julian Radcliffe, Präsident der weltgrößten Datenbank für gestohlene Kunstwerke, Art Loss Register, der Deutschen Presse-Agentur in London. Die organisierten Banden würden die Kunstwerke häufig im Untergrund untereinander weiterverkaufen. Im Gegenzug bekämen sie Drogen oder Waffen. Eventuell kann es sich bei dem Schweizer Raub auch um sogenanntes Artnapping handeln. Weil sie wissen, dass sie ihr Diebesgut nicht weiterverkaufen können, versuchen die Täter dabei, die Besitzer oder Versicherer der Kunstwerke zum Kauf ihres eigenen Eigentums zu zwingen.
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