galerienspiegel
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Nische oder Modell – Zur Positionsbestimmung der Kunstvereinsarbeit: Ihre Reviere waren einst klar abgesteckt, aber die letzten Jahre brachten eine – teils problematische – Annäherung: Ursprünglich hielten die im 19. Jahrhundert gegründeten Kunstvereine das unumstrittene Monopol auf junge Gegenwartskunst. Kleine, feine Nischenexistenzen führten die Vereine und die von ihnen exklusiv präsentierten Künstler; alle konnten sich als Pioniere fühlen. Inzwischen bemächtigen sich immer mehr große Institutionen – Kunsthallen etwa – dieser Nachwuchskünstler, was die Kunstvereins-Betreiber nicht nur freut: Mit deutlich bescheideneren finanziellen Mitteln ausgestattet, können sie kaum konkurrieren mit den großen Häusern; die Kunstvereine geraten so ganz subtil in Rechtfertigungszwänge. Und wenn auch der Hamburger Kunstverein dieses Problems seit Antritt des neuen Kunsthallen-Chefs wieder einigermaßen ledig ist, nimmt Stephan Berg, Direktor des Hannoverschen Kunstvereins, dies doch zum Anlass, ein allgemein grassierendes Phänomen in einem Vortrag zu reflektieren.

Di, 19. 2., 20 Uhr, Blau – Zimmer für Kunst und andere, Admiralitätsstraße 71 (Hinterhof, 1. Stock)

Diplomausstellung 2008: Ob es eine Hamburger Schule gibt, ob sie mainstream-artig, konformistisch, noch multimedial oder schon wieder malerisch ist: Der Gang durch die diesjährige Diplomausstellung der Hochschule für Bildende Künste wird es erweisen. Und wenn dieser Parcours auch genauso wenig repräsentativ sein wird, wie die alljährliche Ausstellung der Bewerber für die zehn Hamburger Arbeitsstipendien im hiesigen Kunsthaus, lässt sich doch auch anhand der Diplomausstellung deutlich orten, wo eventuell neue inspirative Funken sprühen.

Eröffnung: Mi, 20. 2., 19 Uhr, Hochschule für Bildende Künste, Lerchenfeld 2, Aulavorhalle. Die Ausstellung ist geöffnet vom 21.–24. 2., täglich 14–20 Uhr.

Yin Meng – Malerei: Es ist vielleicht nicht sonderlich überraschend, dass sich eine chinesische Künstlerin auf die traditionelle, meist getuschte Landschaftsmalerei ihrer Heimat bezieht. Auch nicht, dass die Künstlerin, die bereits seit 2001 in Hamburg lebt, nicht nur in Öl malt, sondern auch Scherenschnitte produziert. Interessant gestaltet sich allerdings die Kombination beider Genres – und die Idee, sich weder für Realismus noch für reine Traumgespinste zu entscheiden, sondern Alltagserfahrungen in eine undefinierte Sphäre zu transponieren, die deutungsoffen ist und nur ganz verhalten zeigt, dass sich da eine Künstlerin exakt auf dem Grat zwischen zwei Kulturen bewegt.

Eröffnung: Fr, 15. 2., 20 Uhr, Galerie Carolyn Heinz, Eppendorfer Landstraße 10. Die Ausstellung ist bis 5.4. zu sehen, allerdings nicht vom 10–22. 3. Ansonsten geöffnet Mi–Fr 12–19 Sa 11–16 Uhr PS