CRITIC’S CHOICE

Scott Foundas, L. A. Weekly, Los Angeles: „Ballast“ ist ein Debütfilm in jeder Hinsicht. Nicht nur für den Autor und Regisseur Lance Hammer, auch für den Großteil seiner Crew und für die Hauptbesetzung – jene bemerkenswerten Amateure, allesamt vor Ort rekrutiert in Canton, Mississippi. Es ist ein Film, wie man ihn ziemlich selten findet im amerikanischen Kino. Sowohl, was sein Sujet betrifft (verarmte Menschen, die an den Rändern der US-Gesellschaft leben), als auch, was seine Einflüsse angeht (merklich europäisch sind sie, Bresson und die Dardenne-Brüder lassen grüßen). Doch „Ballast“ verliert sich nicht in der Nachahmung, stattdessen verarbeitet der Film seine Einflüsse und formt aus ihnen eine ganz eigene Meditation über verlorene Seelen, die in einer trostlosen, tückischen Gegend einen Fuß auf den Boden zu kriegen versuchen. Das ist erstaunliches Kino und hat völlig verdient den Regie- und Cinematografiepreis beim diesjähigen Sundance Film Festival gewonnen.

„Ballast“. Regie: Lance Hammer. USA 2008, 96 Min. 16. 2., 15 und 16 Uhr, Urania; 17. 2., 20 Uhr, International