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: Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

Letzte, allerletzte Möglichkeiten, sich eine Überdosis gute Filme für die ganze Familie zu verabreichen. Das traditionsreiche Kinderfilmfest mag sich umbenannt haben und ist nun die „Generation“-Sektion, aber garantiert weiter für die beste Erfolgsquote bei der noch bis diesen Sonntag dauernden Berlinale. Denn während Wettbewerb, Panorama oder Forum mit den anderen großen europäischen Filmfestivals wie Cannes oder Venedig um Beiträge konkurrieren und dabei allzu oft den Kürzeren ziehen, ist „Generation“ rundum ohne echten Gegenspieler. Nicht nur ist man das mit Abstand renommierteste Festival für Kinder- und Jugendfilme, sondern auch noch als Einziges integriert in ein A-Festival, verbunden mit der entsprechenden internationalen Aufmerksamkeit. Am heutigen Samstag wird, wie es so Tradition ist, um 15.30 Uhr im Zoo-Palast noch einmal der Film zu sehen sein, den die Kinderfilm-Jury mit dem Gläsernen Bären bedacht hat. Für die etwas Älteren ist in der Sub-Sektion 14plus heute „To Verdener – Worlds Apart“ (17.30 Uhr im Colosseum 1) zu sehen, ein dänischer Film über eine jugendliche Zeugin Jehovas, die sich verliebt und beginnt, an ihrem Glauben zu zweifeln. Immer größer werden die Risse in ihrem bis dahin so wohlgefügten Weltbild, bis sie gegen die rigide Sekte und ihre eigenen Eltern zu revoltieren beginnt. Nach solch schwerem Stoff bleibt noch Zeit für „Love, peace & beatbox“ (um 20.30 Uhr im Cinemaxx 1), ein Dokumentarfilm über die Berliner Beatbox-Szene. Ganz erstaunlich, dass es nicht mehr braucht als den eigenen Körper, Hände und Muskeln, Lungen und Lippen, um einen Rhythmus zu zaubern, den man auch mit dem Computer nicht besser hätte programmieren können. Höchste Zeit, dass dieser neben dem Rappen, DJing, Breakdancen und Graffiti-Malen doch etwas vergessenen Kunstform des Hiphop mal ein Denkmal gesetzt wurde.

www.berlinale.de