Mehr Geld für die Unis

Senator Zöllner verpasst Unis eine Ausbildungsoffensive. Bald soll es mehr Studienplätze und Professoren geben

Die 14 Berliner Unis, Fachhochschulen und künstlerischen Hochschulen sollen bis zum Jahr 2011 zusätzlich 56,7 Millionen Euro für Ausbildung und Forschung bekommen. Dazu unterzeichneten Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) und Hochschulvertreter am Freitag eine entsprechende Vereinbarung. Diese ist Teil einer universitären „Ausbildungsoffensive“ des Senators. Mit dem Geld sollen 2.900 zusätzliche Studienplätze geschaffen werden. Davon entfallen 1.200 auf Universitäten, 1.700 werden an Fachhochschulen geschaffen. Ein spezielles Tutorenprogramm erlaube zudem die Bereitstellung von 210 neuen Tutoren, die vor allem in Fächern mit hohem Migrantenanteil eingesetzt werden sollen. Die Programmlinie „Seniorenprofessuren“ soll laut Dieter Lenzen, Präsident der Freien Universität Berlin (FU), „das Wissen von in Pension befindlichen Kollegen nutzen“. Ein Förderanteil von 3,6 Millionen Euro ermögliche es, Hochschullehrer nach Erreichen der Altersgrenze weiterzubeschäftigen. Ein Schwerpunkt ist die Förderung von Frauen. So werden vorgezogene Nachfolgeberufungen für die Professorenkategorien W2 und W3 eingeführt. Damit soll dem geringen Frauenanteil begegnet werden. Die dafür verfügbaren Mittel von 9,2 Millionen Euro ermöglichen den Aufbau von bis zu 70 Stellen.

Hochschulvertreter lobten das Maßnahmenpaket als „Trendwende“. „Wir werden in der Lehre besser und betreuungsinensiver agieren können“, sagte Mitunterzeichner Michael Heine, Präsident der Fachhochschule für Wirtschaft und Technik (FHTW). Er begrüßte Zöllners Programm als Beitrag dazu, den Ingenieurmangel in Deutschland zu beseitigen. Die Grünen kritisierten Zöllners Ausbildungsoffensive. Sie trage wenig zur qualitativen Verbesserung der Lehre bei, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Anja Schillhaneck. DDP, DPA, TAZ