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Eine Trophäe für die „am schnellsten auf die Beine gestellte Oscar-Show“ hätten die Veranstalter der Filmgala in diesem Jahr bestimmt verdient. „Mit voller Fahrt“ werde die Show nun in Rekordzeit vorbereitet, verkündete Sid Ganis, Vorsitzender der American Academy of Motion Pictures, die den Oscar verleiht, gestern in Los Angeles. „Die schlechten Nachrichten liegen hinter uns, und unsere Mitarbeiter sind schon fleißig an der Arbeit“, fügte er erleichtert hinzu. Nach dem Ende des Streiks der Drehbuchautoren bleiben den Schreibern gerade elf Tage Zeit, um das dreistündige Trophäenspektakel rechtzeitig für den 24. Februar aus dem Boden zu stampfen.

Gewöhnlich basteln sie schon Monate vorher an Gags, Reden und den Sätzen, die sie den sogenannten Presentern, den Stars, die auf der Bühne die Preise überreichen, in den Mund legen. „Wir hinken hinterher, aber wir werden es schon schaffen“, prophezeite Gil Cates, langjähriger Produzent der Oscar-Show. „Statt 8 Stunden am Tag werden wir nun 12 bis 13 Stunden schreiben.“ Während der Streik Hollywood über Monate hinweg lahmlegte, hatten die Oscar-Macher schon bei den großen Stars angeklopft. So präsentierten sie am Donnerstag stolz eine Promi-Liste mit mehr als 30 Namen.

Mit „Plan B“ hatte die Filmakademie für den „Oscar-GAU“ vorgesorgt. Dadurch, dass der Streik beendet ist, verpasst die Welt nun „die exotischste und interessanteste Videoclip-Show in der Geschichte des Fernsehens“, wie Cates am Donnerstag über das geplante Ersatzprogramm scherzte. Szenen aus früheren Oscar-Verleihungen und vorab gedrehten Dankesreden waren als Ersatz gedacht.