Universität verliert weitere Stellen

Die höhere Beamtenbesoldung könnte die Uni noch einmal 60 Stellen im akademischen Mittelbau kosten

Bis zu 60 weitere Stellen im akademischen Mittelbau könnte die Universität einsparen müssen – wenn sie alleine die Kosten für die höhere Beamtenbesoldung tragen muss. Diese Zahl wurde im Ausschuss für Wissenschaft und Forschung genannt.

Uni-Sprecher Eberhard Scholz weist darauf hin, dass noch nicht geklärt ist, in welchem Umfang sich die Uni an den Kosten beteiligen muss. Es sei zwar richtig, dass den Hochschulen von der Vorgängerregierung in Aussicht gestellt wurde, davon ausgenommen zu werden, „aber das hilft uns in der jetzigen Lage auch nicht weiter“. Die 60 Stellen seien eine Beispielrechnung, theoretisch könne versucht werden, an anderer Stelle zu sparen.

Dramatisch ist die Last durch höhere Gehälter für die Bremer Hochschulen deshalb, weil sie bis zum Jahr 2010 bereits rund 100 Millionen Euro einsparen müssen. Als der Bremer Senat dies 2005 beschloss, gab es an der Uni Bremen 314 Professuren – 2010 sollen es nach dem Willen der Unileitung noch 242 sein, 12 mehr als die Behörde vorgibt. Weil Studierende einen Beschluss des Akademischen Senats zum Hochschulentwicklungsplan V (Hep V) – und damit dem Stellenplan – verhindert haben, hat das Rektorat angekündigt, ohne die Beteiligung des Gremiums Hep V durchzusetzen. Offenbar hat diese Ankündigung dazu geführt, dass die Wissenschaftsbehörde jetzt gewillt ist, ihre Unterschrift unter Berufungsverfahren zu setzen, die bereits abgeschlossen sind oder kurz vor dem Abschluss stehen. Dabei handelt es sich um insgesamt 20 Professuren. „Die werden zeitnah besetzt“, sagte eine Ressortsprecherin, fügte aber hinzu, dass neue nicht ausgeschrieben werden, solange der Hep V nicht beschlossen ist.

Uni-Rektor Wilfried Müller hatte bei den Studierenden um die Zustimmung zum Hep V geworben, mit dem Argument, sonst würde die Behörde die Besetzung der abgeschlossenen Verfahren verzögern. Die Studierenden würden sich ins eigene Fleisch schneiden, so Müller. eib