Milan, amore mio

Dem AC Mailand wurde Paolo Maldini nur für die Nationalelf untreu. Jetzt erlebte er sein 1.000. Pflichtspiel

BERLIN/MAILAND taz ■ Paolo Maldini, Jahrgang 68, hat am Samstag beim Ligaspiel des AC Mailand in Parma (0:0) sein 1.000. Pflichtspiel absolviert. Schon bei seinem ersten Einsatz am 25. Januar 1985 trug er das Trikot des AC Mailand und hat in den folgenden 23 Jahren niemals für einen anderen Verein gespielt. In dieser Zeit gewannen Maldini und Milan unter anderen Titeln siebenmal die italienische Meisterschaft, zweimal den Landesmeistercup und dreimal die Champions League. Maldini hingegen blieb als Nationalspieler trotz 126 Einsätzen zwischen 1988 und 2002 ein großer Titel verwehrt.

Wenn der Mann mit den stechend blauen Augen Ende dieser Saison mit 39 Jahren in den Fußballer-Ruhestand treten wird, soll seine Rückennummer 3 bei Milan nicht wieder vergeben werden. Was den Usancen entspricht, mit denen man sich vor den Großen in kurzen Hosen verbeugt. Es gibt nur eine mögliche Ausnahme: Träte ein Maldini-Sohn in Mailand in die Fußstapfen des Vaters, dürfte er auch dessen Rückennummer übernehmen. Das ist nicht unwahrscheinlich, denn schließlich kam vor Paolo bereits sein Vater Cesare Maldini als Milan-Spieler zu Ruhm und war wie der Sohn Mannschaftskapitän. Cesare wurde dann später Nationaltrainer. Womit es für Paolo immerhin einen Fingerzeig gibt, wie die Reise weitergehen könnte. TAK