unterm strich
:

Gewonnen, allen Hindernissen zum Trotz, die ihrer Aufführung der „Mutter Courage und ihre Kinder“ in den Weg gelegt wurden, hat das Berliner Ensemble auf dem Fadjr-Theaterfestival in Teheran: Nicht nur die Herzen der Zuschauer, sondern auch die Auszeichnung für die beste Aufführung. Das Ensemble von Claus Peymann hatte drei ausverkaufte Vorstellungen vor fast 5.000 Zuschauern gezeigt. Es war bereits das zweite Gastspiel des Theaters bei dem vom Dramatic Arts Center of Iran veranstalteten Festival. Vor der diesjährigen Premiere hatte es Streit über bestimmte Szenen und Kostüme sowie die Benutzung von Waffen auf der Bühne gegeben. Zudem hatten Exil-Iraner Peymann vorgeworfen, er unterstütze mit seinem Auftritt das Regime von Präsident Mahmud Ahmadinedschad. Peymann entgegnete, er spiele „nicht für Ahmadinedschad oder den Kultusminister“, sondern für die iranischen Theaterfreunde. Die sich mit dem Preis dafür bedanken.

Manchmal kehrt die Vernunft doch noch zurück: Die nackte Venus von Lucas Cranach dem Älteren darf nun doch als Plakat in der Londoner U-Bahn hängen. Das Poster, das für eine Cranach-Ausstellung in der Royal Academy of Arts wirbt, hätte nicht verboten werden sollen, sagte ein Sprecher der Londoner Verkehrsbetriebe am Samstag. „Es werden Jahr für Jahr abertausend Werbungen geprüft, da können wir nicht immer alles richtig machen.“ Zuvor war das Plakat wegen zu großer Nacktheit abgelehnt worden. Das Verbot der U-Bahn hatte in London für Empörung gesorgt.