(k)eine informationsveranstaltung
: Alpenrepublik

Eine eigenwillige Sache das: Eine Informationsveranstaltung inklusive Rekrutierung für eine österreichische Kolonie? Die Fortsetzung der Alpenrepublik mit anderen Mitteln hatte Anfang Februar in der Schwankhalle Premiere.

Was im Rahmen des Gärtenfestivals im Sommer auf einer Parzelle seinen Anfang nahm, ging nun auf die Bühne. Ein Herr Trenker, jüngster Schulleiter der Steiermark (oder so) ist als Gastredner geladen (scheint aber zunächst nicht zu kommen), neben dem Informationsblock steht ein Unterhaltungsprogramm und eine Degustation auf dem Plan.

Sprachliche Feinheiten wie „die Schwester meiner Cousine“ oder „die Alpenrepublik schlummerte wie ein ungeborenes Baby“ wirkten improvisiert, als lauschte man abgefeimten Heimatabendvertretern (mit Heizdeckenoption). Es darf so viel verraten werden: Es kommt dann doch noch zum Gastvortrag - oder etwas dem entfernt Verwandten. Und zur Unterhaltung wird teils ganz zauberhaftes Liedgut gespielt.

Spürbar wird zwar die Schwierigkeit, das intime Setting des Kleingartens mitsamt Kaiserschmarrn abendfüllend auf eine Bühne zu bringen, aber der herzig verklemmte Sonnleitner Franz (Christoph Glaubacker) und seine Gattin Helga (Mariel Supka) entwickeln so viel Charme, dass man den beiden auch für eine längliche Fitness-Nummer nicht böse sein kann.

Am Ende gibt es jedenfalls Schnaps, Graukäse und Mannerwaffeln. Und ein alpines Orakel, über das hier allerdings nicht allzu viel verraten sei. Nur das: Es ist zweifellos ein Höhepunkt des Abends – individuell, philosophisch und herzallerliebst. asl

Freitag bis Sonntag, außerdem am 29.2., 1.3. und 2.3., 20 Uhr, Schwankhalle