„Trockenes Holz ist besser als feuchtes“

Heute brennen traditionell die Biike-Feuer in Nordfriesland. Aber geht das in Zeiten des Klimawandels?

NORBERT VOIGT ist Naturschutzreferent beim BUND Schleswig-Holstein

taz: Herr Voigt, schadet Biike-Brennen dem Klima? Immerhin wird da ja jede Menge Reisig angezündet.

Norbert Voigt: Naja, bei jeder Verbrennung entstehen Kohlendioxid und andere klimaschädliche Stoffe, beim Biike-Brennen natürlich genauso. Mir erscheint die Feinstaub-Belastung aber das größere Problem. Kommt natürlich darauf an, wie man‘s macht.

Und wie soll man es machen?

Völlig trockenes Holz ist besser als feuchtes. Und vielleicht tut‘s auch insgesamt eine Nummer kleiner … oder man legt zwei kleinere Veranstaltungen zusammen.

Warum nicht ganz verbieten?

Naja, ist ja schon so, dass das Biike-Brennen eine Tradition ist …

aber müssten wir solche Traditionen angesichts des Klimawandels nicht besser überdenken?

Aber gleichfalls würde niemand fordern, das Autofahren generell zu verbieten. Der Knackpunkt liegt im richtigen Maß. Und ein Freudenfeuer, das einmal im Jahr stattfindet …

Also ist alles halb so wild?

Herunterspielen will ich die Angelegenheit jetzt auch nicht. Generell bräuchte ich Messdaten oder Ergebnisse – meine Kollegen in Berlin haben sich ausführlich mit Osterfeuern auseinander gesetzt. Die wären mit den Biike-Feuern ganz gut vergleichbar. Aus dem Stand heraus würde ich sagen, dass das Biike-Brennen harmloser ist als all die kleineren Feuer, die übers Jahr in Kaminen oder illegal in Vorgärten geschürt werden. Es bleibt eben doch eine Ausnahme. FZ