Zu viel der Ehre für Herrn Gauweiler

betr.: „Und noch ein Buch über die Studentenbewegung. Sein Kampf“, taz vom 18. 2. 08

Die Ehre, als Erster die Parallele von der NS-Studentenbewegung und den 68ern beschrieben zu haben, gebührt mitnichten dem altgedienten CDU-„Frontschwein“ Peter Gauweiler.

Bereits im Jahre 1977 veröffentlichte die in England lebende Südafrikanerin Jillian Becker ihr auch in Deutschland viel beachtetes Werk „Hitler’s Children. The Story of the Baader-Meinhof-Gang“ (Deutsche Erstausgabe im Fischer Taschenbuch Verlag, November 1978). Sie stellt darin die damals umstrittene These auf, die Terroristen der Baader-Meinhof-Gruppe und ihre radikalen Unterstützer aus der Studentenbewegung hatten ihre Wurzeln im Hitler-Faschismus.

Wer das MÄRZ-Buch „Die Reise“ von Bernward Vesper gelesen hat, kommt nicht umhin, den Gedanken Jillian Beckers einigen Respekt entgegenzubringen. Das Unterbewusste sehnt sich doch danach, die erlittenen „Wohltaten“ u. a. durch die Eltern solange weiterzugeben, bis ein Erkenntnisprozess diesen Teufelskreis durchbricht. Zu dieser tiefenpsychologischen Aufarbeitung ihrer Vergangenheit waren nach meinem Kenntnisstand nur die wenigsten Revoluzzer der 68er bereit. LUIDGER B. KREKELER, Dossenheim a. d. Bergstraße