Nach Morddrohung: Polizeischutz für Wegner

Am Tag vor ihrer ersten Landtagssitzung erstattet Christel Wegner Strafanzeige – wegen einer Morddrohung

Die Landtagsabgeordnete Christel Wegner steht unter Polizeischutz, nachdem sie einen Brief mit einer Morddrohung erhalten hat. Am Montag, einen Tag vor ihrer ersten Sitzung als Abgeordnete des niedersächsischen Landtags, stellte Wegner Strafanzeige. Dies bestätigte Polizeisprecher Matthias Rose: „Nachdem Frau Wegner zurzeit enorm im Rampenlicht steht, sind wir im Bezug auf ihre Person entsprechend sensibilisiert.“ Wegner selbst hatte am Montag mitgeteilt, sie sei erschüttert, dass Leute auf solch „abartige Ideen“ kämen.

Vor einer Woche war Wegner, Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), aus der Linksfraktion des niedersächsischen Parlaments ausgeschlossen worden – noch vor der konstituierenden Sitzung des Parlaments. Sie hatte sich missverständlich über die Rolle der Stasi in der ehemaligen DDR geäußert.

Hierauf bezieht sich der unbekannte Verfasser des Drohbriefs, der Wegner in der Folge zugespielt wurde. Er ist datiert auf den 18. Februar, den Tag des Ausschlusses: Man habe die „wundervollen Äußerungen zur Stasi“ verfolgt und wolle „auf eine so klare Aussage auch eine ganz klare Aktion folgen lassen“. Ihre erste Sitzung im niedersächsischen Parlament verfolgte Wegner gestern nervös und teilnahmslos von einer Bank ganz hinten links im Plenarsaal aus. FZ