Die Bremer Polizei hat große Vorbilder
: Prinzip Pullach

Für zufriedene Gesichter allerorten hat der Coup des Bundesnachrichtendienstes gesorgt, der für vier Millionen Euro offensichtliche Hehlerware, eine CD mit sensiblen Daten über steuerschonende Vermögensanlagen in Liechtenstein, erworben hat. Die Bremer Polizeibeamten, die offenbar im Geiste von Schimanski und des BND auf Drogenhändler-Jagd gehen wollten, haben Pech gehabt.

Kommentar von Klaus Wolschner

Denn sie sind aufgeflogen, bevor sie medienwirksame Erfolge verkünden und so mit dem Zweck die Mittel heiligen konnten. Wahrscheinlich wäre die Genugtuung über das Auffliegen von Drogenhändlern auch nicht so groß gewesen wie die klammheimliche Freude über die erwischten Millionäre.

Und was ein BND-Mann darf, darf ein Kripo-Kollege längst nicht. Bremer Kripo-Beamte haben im Kampf gegen das Drogen-Milieu kriminelle Handlungen inszeniert, die sie dann verfolgen konnten, und Angeschuldigten Beweismittel untergeschoben. Wenn jemand vorgestern solche Vorwürfe erhoben hätte, dann hätte die Polizei dies mit dem Grundton der Empörung als undenkbar zurückgewiesen.

Dass mit diesen Methoden seit Jahren und gemeinschaftlich gearbeitet wird, wirft die Frage auf, bis zu welcher Ebene Vorgesetzte eingeweiht wurden.