Leuphana-Präsident erntet Kritik von Vorgänger

„Waghalsige Manöver“: Offener Brief ehemaliger Professoren gegen derzeitige Entwicklungen an der Lüneburger Uni

Von falsch gesetzten Schwerpunkten ist die Rede, von öffentlichen Auftritten in wenig seriösem Stil, von Ignoranz gegenüber studienfeindlichen Bedingungen – und von waghalsigen Manövern, die das Bestehen der Hochschule insgesamt gefährden: In einem offenen Brief kritisieren acht ehemalige Lehrende der Leuphana Universität Lüneburg in deutlichen Worten die momentane Entwicklung ihrer einstigen Wirkungsstätte. „Wir halten es für dringend geboten, auf sich abzeichnende Fehlentwicklungen hinzuweisen, die auch für die Stadt Lüneburg großen Schaden bewirken können“, so die Verfasser, darunter auch Hartwig Donner, der Amtsvorgänger des aktuellen Präsidenten, Sascha Spoun.

Insbesondere richten sich die Verfasser gegen das Vorhaben der Hochschulleitung, das von dem Architekten Daniel Libeskind geplante Audimax zu bauen – Kostenpunkt: 75 Millionen Euro. Der Bau sei überflüssig und unzweckmäßig, außerdem sei es unverantwortlich, die letzte verfügbare Baufläche auf dem Campus für „gewagte Prestige-Objekte“ preiszugeben.

Die tatsächlichen Probleme der Hochschule – etwa mangelhafte Betreuung und Förderung der Studierenden – blieben demgegenüber ungelöst. Teilweise sei schon jetzt ein ordnungsgemäßes Studium nicht mehr möglich.

Das Präsidium der Leuphana zeigte sich den Kritikern gegenüber aufgeschlossen: Spoun lud seinen Vorgänger samt Kollegen zu einem Gespräch ein – um Informationsdefizite zu beseitigen und neue Anregungen aufzunehmen. Über konkrete Resultate ist bis dato nichts bekannt. FZ