Wahl in Hamburg ohne Ergebnis

Das amtliche Endergebnis der Hamburger Bürgerschaftswahl soll erst am morgigen Freitag vorliegen. Landeswahlleiter Willi Beiß musste die für gestern Mittag vorgesehene Verkündung wegen Pannen bei der Auszählung verschieben. Viele Ergebnisse aus Wahllokalen seien fehlerhaft gewesen und müssten nachgezählt werden. Einige Wahlvorstände brauchten zum Auszählen offenbar mehr Zeit als geplant. Hinzu kamen technische Probleme bei der Eingabe der Wahlkreislisten, auf denen die Bürger mit fünf Stimmen erstmals direkt über einzelne Kandidaten entscheiden konnten.

Am Sonntag wurden zunächst nur die Landeslisten ausgezählt und so die Stärke der Fraktionen in der 121 Mandate zählenden Bürgerschaft festgestellt. Die CDU bleibt mit 56 Sitzen stärkste Fraktion, braucht aber einen Koalitionspartner. Die SPD erhält 44 Mandate, die Grünen 13. Die Linke zieht mit acht Abgeordneten erstmals in das Landesparlament ein.

Die CDU will „mit Respekt vor den politischen Positionen von SPD und Grünen“ in die Sondierungsgespräche in der nächsten Woche gehen. „Es gibt keine Vorbedingungen“, sagte Parteichef Michael Freytag gestern. „Wir wollen mit beiden sehr ernsthaft und zukunftsorientiert reden.“ Schließlich stehe man vor einer völlig neuen Situation: „Wir strecken ehrlichen Herzens unsere Hand entgegen“, beteuerte Freytag. SMV

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