Zweiter Militär tot aufgefunden

BUENOS AIRES taz ■ In Argentinien ist ein ehemaliger Militär der Diktatur am Tag seiner Vernehmung wegen Kindesraub tot aufgefunden worden. Der 65-jährige frühere Heeresoffizier Paul Alberto Navone wurde am Dienstagmorgen mit einer Kugel im Kopf auf dem Gelände seines Hotels in der Nähe der Stadt Córdoba entdeckt. Neben ihm lag eine Pistole. Das Hotel gehört der argentinischen Luftwaffe. „Ich wage an einem Suizid zu zweifeln,“ sagte Estela de Carlotto, Vorsitzende der Menschenrechtsvereinigung Großmütter der Plaza de Mayo. Navone sollte zum Schicksal der Zwillinge der Gefangenen Raquel Negro befragt werden, die diese 1978 in illegaler Gefangenschaft zur Welt gebracht hatte. Negro ist genau wie der Vater der Kinder bis heute verschwunden. Navone wird verdächtigt, beim Transport der schwangeren Frau zur Geburt von ihrem geheimen Gefängnis in ein Militärkrankenhaus mitgeholfen zu haben. Im Dezember war der ebenfalls angeklagte frühere Marine-Angehörige Héctor Febres an den Folgen einer Zyankali-Vergiftung gestorben. Auch er war in einem armeeeigenen Gebäude untergebracht. JUEVO