Wochenübersicht: Konzert: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Da hinten rennt er davon, der Winter, und die Töne schlagen wieder in alle Richtungen aus und kommen einem ganz drollig aus der Krume, sie knispeln und knospen… eine erste Bestandsaufnahme von diesem seltsamen Treiben gibt es beim Frühfrühling-Festival im Lovelite in der Simplonstraße. Improvisatorisches. Am heutigen Freitag lassen Die 3 Tenör(saxofon)e dabei buddhistische Gesänge, Neue Musik und urbanen Jazz zusammenfließen, und Almut Kühne, Tobias Delius und Michael Griener treffen sich zum Gedankenaustausch, und am Sonntag üben sich Ugly Beauty in fragiler Brachialität/grober Eleganz, und Matthias Müller, Clayton Thomas und Christian Marien kommen mit musikalischen Molekularbewegungen. Noch mehr Festival, auch am Sonntag, im Postbahnhof: was für Leute mit offenem Ohr und eisernem Durchhaltevermögen. Denn bei diesem Maximum Black Festival wird einem eine ganze Pralinenschachtel voll an Weirdo-Pop, windschiefen Songs und irgendwie aus dem Ruder laufenden spinnerten musikalischen Einwürfen präsentiert, mit Final Fantasy alias Owen Pallett, der schon bei den Hidden Cameras und für Arcade Fire tätig war; mit Deerhoof, die ja auch so ausgewiesene Fachkräfte für die Sonic-Youth-Folklore Außerirdischer sind, und Frog Eyes, deren Pop ungefähr so wie zu schnell abgespielte Queen-Singles klingen kann. Plus Six Organs of Admittance plus Dirty Projectors plus Max Tundra. Puh. Und noch was für die Indiana Jones der Musikgeschichte: Als einer der geheimnisvollsten Schätze werden hierbei die beiden Endsechziger-Alben der Silver Apples durchgereicht, deren psychedelischer elektronischer Beat dann allerdings, wenn man ihn wirklich mal hört, gar nicht sooo spektakulär ist. Seit einiger Zeit gibt es das einstige Duo wieder, jetzt aber als Soloprojekt, das am Mittwoch im Maria zu hören ist.

Frühfrühling-Festival: Lovelite, Fr.+So., 21 Uhr

Maximum-Black-Festival: Postbahnhof, So., 19 Uhr. VVK: 27 €

Silver Apples: Maria, Mi., 21 Uhr. 12 €