unterm strich
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Ob der Neuen Nationalgalerie möglicherweise ein Skandal um Raubkunst droht, wird sich in der nächsten Zeit entscheiden. Nämlich daran, wie die Verantwortlichen mit dem Fall des Gemäldes „Kirche von Niedergrunstedt“ (1919) von Lyonel Feininger umgehen werden. Wie das RBB-Politmagazin „Klartext“ vorgestern mitteilte, hängt das Gemälde aus dem Bestand der Galerie des 20. Jahrhunderts in der Dauerausstellung des Museums. Es gehörte einst der jüdischen Familie Daus aus Berlin, die laut „Klartext“ unter dem Druck der Nationalsozialisten 1933 wertvolle Kunstwerke und Möbel verkaufen mussten, um ihre Flucht nach Palästina finanzieren zu können. Dabei sei sie gezwungen gewesen, sich von dem Gemälde „Kirche von Niedergrunstedt“ zu trennen. Die Senatskulturverwaltung hat nun die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gebeten, Nachforschungen zur Herkunft des Gemäldes anzustellen.