Die „Sphinx von Amsterdam“ in Bremen
: Der Krimi als Bildungsroman

Kai Artinger lebt zwar schon länger nicht mehr in Bremen, mit seiner Trilogie um Kommissar Lüder ist er der Stadt aber eng verbunden geblieben. Das Besondere an diesen Krimis ist neben der genre-immanenten suspense der immense Wissensinput, den Artinger in ihnen verarbeitet. Der Kunstwissenschaftler konstruiert seine Mordfälle meist im Künstler- oder zumindest Kunstfälschermilieu, was durch die zeitliche Verortung im „Dritten Reich“ zu tiefschürfenden Themen führt: etwa zur ideologischen Ausrichtungen in der Malerkolonie Worpswede oder zum ambivalenten Verhältnis des Bremer Kunsthallen-Direktors Emil Waldmann zu den NS-Machthabern. Mit „Die Sphinx von Amsterdam“ hat Artinger seine Lüder-Trilogie beendet. Sie bietet spannende Einblicke in die Entwicklung der Bremer Polizei im „Dritten Reich“ und in den weithin unbekannten Streik der Amsterdamer Arbeiterschaft im Februar 1940.

Lesung mit dem Autor: Dienstag 20 Uhr in der Villa Ichon am Goetheplatz