Grüne Innereien

betr.: „Scheibchenweise grün“, taz vom 28. 2. 08

„Scheibchenweise wollen die Grünen in Hamburg ihre Basis für eine Koalition mit der CDU gewinnen.“ So beginnt Ulrike Winkelmann ihren Artikel. „Erst einmal werden die Grünen mit ihrer Basis das Wahlergebnis vom Sonntag verdauen.“ So heißt es am Schluss.

Frau Winkelmann hat im Verlauf ihres Artikels nicht bemerkt, dass sie das, was „Parteispitze“ genannt wird, als „die Grünen“ bezeichnet. Was besonders lustig wirkt bei einer Partei, die mal als „basisdemokratisch“ galt. Aber vielleicht sieht Frau Winkelmann tiefer in die Innereien der Grünen und weiß deshalb, dass die Basis nur noch dazu da ist, von „der Partei“, also den Funktionären, für etwas „gewonnen“ zu werden oder mit ihr etwas zu „verdauen“. Ich vermute, dass dieser Perspektive, so realistisch sie sein mag, viele Grüne und Grünen-Wähler wenig abgewinnen und diese schlecht verdauen könn(t)en. RICHARD KELBER, Dortmund