die anderen über schäubles äußerungen zu den mohammed-karikaturen – sowie zum euro und prinz harry in afghanistan
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Dänemarks Jyllands-Posten sinniert über Schäuble: Der deutsche Innenminister Wolfgang Schäuble hat zur angesehenen Wochenzeitung Die Zeit gesagt, dass alle europäischen Zeitungen die dänischen Mohammed-Karikaturen im Namen der Pressefreiheit abdrucken sollten. Er stellt sich dies mit einem Begleittext vor, wonach die Zeitungen nicht hinter die Botschaft dieser Karikaturen stehen, dass aber die Anwendung der Pressefreiheit kein Anlass zu Gewaltanwendung sein kann. Deutschland hat bittere Erfahrungen damit, was passieren kann, wenn eine Demokratie radikalen Kräften nachgibt. Deshalb sollte man Schäubles Vorschlag ernsthaft bedenken. Aber die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts liefert auch abschreckende Beispiele für die Gefahren der Brandmarkung von Minderheitsgruppen. Wir glauben nicht, dass ein koordiniertes Abdrucken der Mohammed-Zeichnungen, fast als Trotzhandlung, ein Beitrag zu dem Verständnis und der Toleranz ist, die Europa braucht.

Die Frankfurter Rundschau ätzt: Ein Innenminister hat viele Möglichkeiten, die Freiheit zu verteidigen, auch die Pressefreiheit. Was er sein lassen sollte, das sind Ratschläge an die Presse, wie sie ihre Freiheit nutzt und verteidigt. Solche Ratschläge am selben Tag zu erteilen, an dem das höchste Gericht die Freiheitsrechte gegen seine Politik schützen muss, ist realitätsblind oder skrupellos.

Die Westdeutsche Zeitung sieht den Euro ab Sommer fallen: Beunruhigend ist auch, dass der US-Notenbankchef Ben Bernanke die Dollar-Schwäche inzwischen begrüßt. Ein schwacher Dollar führe zu einem geringeren US-Handelsbilanzdefizit. Gleichzeitig warnt er davor, dass noch einige US-Kreditinstitute bankrottgehen könnten. (…) Der Höhenflug des Euro könnte deshalb noch weitergehen. Spätestens im Sommer dürfte sich der Trend aber umkehren: Denn dann beginnt in Europa die Wachstumsschwäche.

Die Times befindet über Prinz Harrys Einsatz in Afghanistan: Die Entscheidung, den Prinzen insgeheim in Afghanistan einzusetzen, war richtig – sowie einfallsreich und mutig. Es zeigt, dass Prinz Harry nicht nur praktisch ein Vorteil für das Militär ist, sondern auch strategisch. Im Falklandkrieg und auch in den Jahrhunderten davor kämpften Mitglieder des Königshauses stets in Großbritanniens Kriegen. (…) Wenn die Leser dieser Zeitung ein Anschwellen von altmodischem Stolz fühlen, wenn sie von Prinz Harrys Einsatz in den Fußstapfen seiner Vorfahren hören, dann ist das gar nichts im Vergleich zu dem, was die Jungs in der Uniform fühlen.