Falk-Plädoyers haben begonnen

Im Betrugsprozess gegen den früheren Internetunternehmer Alexander Falk sieht die Staatsanwaltschaft nach mehr als dreijähriger Verhandlung den Hauptvorwurf der Anklage voll bestätigt. Falk sei des vollendeten schweren Betrugs schuldig, sagte der Staatsanwalt zum Auftakt seines Plädoyers am Montag vor dem Hamburger Landgericht. Einen Strafantrag stellte er noch nicht, da er seinen Schlussvortrag erst in der kommenden Woche fortsetzen wird.

Der 38-jährige Falk und vier Mitangeklagte sollen den Wert der Internetfirma Ision durch Scheingeschäfte in die Höhe getrieben und so bei deren Verkauf an die britische Energie Ende 2000 einen überzogenen Preis kassiert haben. Die Staatsanwaltschaft beziffert den Schaden auf mindestens 46,7 Millionen Euro. Das Gericht geht aber, anders als die Staatsanwaltschaft, nur von einem versuchten Betrug aus.

Der Staatsanwalt begann sein Plädoyer am 150. Verhandlungstag. In den vergangenen Wochen hatte sich der Beginn der Plädoyers durch eine Antragsflut der Verteidiger und wegen zwei ausgefallener Verhandlungstage immer wieder verzögert.

Nach Ansicht des Staatsanwalts hatte Falk erkannt, dass seine Umsatzpläne für die Ision in einem umkämpften Markt und kurz vor dem Platzen der New-Economy-Blase nicht realisierbar waren. Darum habe er mit seinen Managern für den Verkauf der Firma einen „Finanzkreislauf der Scheingeschäfte“ ersonnen. DPA