Haft für Müllmanager

Gericht verurteilt Ex-BSR-Finanzvorstand wegen Betrug

Im Prozess um den Gebührenskandal bei der Berliner Stadtreinigung (BSR) ist der frühere Finanzvorstand Arnold Guski wegen Betrug zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt worden. Das Landgericht kam in seinem Urteil am Montag zu der Überzeugung, dass unter Federführung des 64-Jährigen durch falsch berechnete Tarife für die Straßenreinigung 26 Millionen Euro zu viel kassiert wurden. Betroffen waren 170.000 Kunden. Die Gelder wurden inzwischen zurückerstattet. Der Prozess dauerte neun Monate.

Strafverschärfend werteten die Richter, dass Guski einen Imageverlust für die BSR und die öffentliche Verwaltung zu verantworten habe. Nur durch Zufall sei der Betrug ans Tageslicht gekommen, hieß es in der Urteilsbegründung. Der Diplom-Volkswirt hatte den Vorwurf noch in seinem Schlusswort am Montagvormittag bestritten. Er sei sofort eingeschritten, als er im August 2002 über die fehlerhafte Kalkulation informiert worden sei. Die Verteidigung kündigte Revision beim Bundesgerichtshof an. DPA