Untauglicher Begriff

betr.: „Lern nicht mit den Hauptschulkindern“, taz vom 28. 2. 08

Zitat der Landesvorsitzenden des Realschullehrerverbandes Rita Haller: „Wir wollen nicht, dass wir in fünf Jahren die nächste Restschule sind.“ Das als Argument gegen Mischunterricht von Haupt- mit Realschülern.

Drückt sie damit aus, die Qualität des Unterrichts, die Leistungsfähigkeit der Schüler, orientiert sich in der Regelschule an dem leistungsschwächsten Glied? Nach welchem „Stand“ richtet sich denn dann eine Gesamtschule aus, alle so „leistungsschwach“ wie Hauptschüler oder so „klug“ wie Gymnasiasten? Und würde Frau Haller gemeinsamen Unterricht mit vermeintlich leistungsstärkeren Gymnasiasten ebenso vehement ablehnen, vielleicht mit dem Hinweis auf Überforderung der Realschüler? Auf die Einzelklasse übertragen bedeutet dies, ihrem Ausspruch folgend, alle Schüler sind auf dem Stand des „schwächsten“ Schülers. Danke Frau Heller für Ihre Einschätzung zu den Fähigkeiten von jungen Menschen, die sich scheinbar alle nur am „Leistungsschwächsten“ orientieren.

Erwähnte ich schon, wie untauglich ich den Begriff der „Leistungsfähigkeit“ für den pädagogischen Bereich finde?

HENDRIK FLÖTING, Berlin