hamburg heute
: „Wer näht das bloß?“

Die Kampagne „Saubere Kleidung“ fordert gerechte Löhne für Aldis TextilarbeiterInnen

taz: Frau Schnura, Sie fordern mit Ihrer Kampagne, dass Aldi gerechte Löhne für seine Textilproduzenten zahlt. Bedeutet das höhere Preise für die Käufer?

Christiane Schnura: Die Discounter wie Aldi fahren gigantische Gewinne ein. Der Lohn einer Näherin macht im Gesamtpreis nur 0,8 bis 1,2 Prozent aus. Wir sind der Meinung, dass ein existenzsichernder Lohn keineswegs auf den Konsumenten abgewälzt werden muss.

Bislang hat sich Aldi lediglich zur Buisiness Social Compliance Initiative bereit gefunden, die nicht bindend ist.

Das Problem ist, dass bei den Kontrollen die InteressensvertreterInnen vor Ort nicht einbezogen sind.

Wie viel Druck können Sie ausüben?

Wir stellen Aldi sozusagen an den Pranger: Anlässlich des Internationalen Frauentags begann die Discounter-Kampagne, bei der wir mit vielen Partnern zusammenarbeiten. Man kann Protestmails oder -karten schreiben; Leute stehen vor den Läden und informieren. Ich glaube schon, dass das etwas bewirkt.

INTERVIEW: GRÄ

Diskussion / Vortrag: Heute, 19 Uhr, im Dorothee Sölle Haus, Königstraße 54