die anderen über das auftreten des spd-vorsitzenden kurt beck
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Die Neue Zürcher Zeitung kritisiert Becks einsame Entscheidungen und bezeichnet den SPD-Chef als angeschlagen: Auch wenn Beck im Amt bleibt, ist er nach seiner erratischen Politik gegenüber der Linken angeschlagen. Seine Autorität und seine Glaubwürdigkeit haben gelitten. Die letzten Wochen offenbarten in der Parteiführung eine tiefe Sprachlosigkeit, die sich nicht nur mit einer Mandelentzündung und angegriffenen Stimmbändern erklären lässt. Ministerpräsident Beck sitzt weitab von Berlin in Mainz und hat es nicht geschafft, ein solides Arbeitsverhältnis zur Parteizentrale und zu den sozialdemokratischen Regierungsmitgliedern aufzubauen.

Die Wiener Zeitung Die Presse sieht als Folge Stimmverluste in der Mitte: Kurt Beck, der sich am Montag nach zweiwöchiger Grippe wieder „zurück an Deck“ meldete, hat seine Partei ins Nirgendwo manövriert. Statt Kurs zu halten und sich an (Ex-Bundeskanzler Gerhard) Schröders Reformagenda zum Umbau des Wohlfahrtsstaats zu orientieren, ließ der Pfälzer die Genossen mit seinem Schwenk nach links auf eine Sandbank auflaufen. Mag sein, dass die Sozialdemokraten mit ihrem Retro-Style ein paar Wähler von Gysi und Lafontaine zurückgewinnen. Dafür verlieren sie massenhaft in der Mitte. Beck irrt, wenn er glaubt, das hessische Schauspiel werde bald vergessen sein.