Nazi-Vorwurf: Mehdorn sauer

DÜSSELDORF dpa ■ Bahnchef Hartmut Mehdorn erwägt „juristische Schritte“ gegen den Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Michael Szentei-Heise. Bei der Eröffnung der Gedenkausstellung zu den Juden-Deportationen der Nazis durch die Reichsbahn soll Szentei-Heise den DB-Chef mit den Nazis und deren Verbrechen auf eine Stufe gestellt haben, teilte ein Bahnsprecher mit. Angriffspunkt war die Haltung der Bahn, für die mobile Dokumentation „Zug der Erinnerungen“ Gleisgebühren zu verlangen. Wenn Mehdorn während der NS-Zeit „in derselben Position gewesen wäre wie heute, hätte er mit großer Überzeugung Deportationen angeordnet“, soll Szentei-Heise nach Medienberichten gesagt haben. „Die Äußerungen sind unverzeihlich und wir werden es den Juristen überlassen, diese zu bewerten“, sagte Mehdorn. Esra Cohn vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden verteidigte Szentei: „Ich bin dabei gewesen. So hab ich das nicht verstanden.“ Allerdings habe er Mehdorn wegen „mangelnden Fingerspitzengefühls“ kritisiert.