Klimawandel bewiesen

Ein vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven geleitetes europäisches Klimaforschungsprojekt ist am Mittwoch mit dem Descartes-Wissenschaftspreis der Europäischen Kommission ausgezeichnet worden. Bei dem so genannten Epica-Projekt hatten Wissenschaftler aus zwölf Nationen in der Antarktis zwei jeweils rund 3.000 Meter lange Eiskerne erbohrt, um daraus Aufschluss über mehrere 100.000 Jahre Klimageschichte zu gewinnen.

An dem Projekt „European Program for Ice Coring in Antarctica“ wurden zwischen 2001 und 2006 fernab der ständig besetzten Forschungsstationen zwei Tiefenbohrungen in das Festlandeis der Antarktis vorgenommen. Bei anschließenden Analysen der Eiskerne stellten die Wissenschaftler fest, dass die Konzentration von Treibhausgasen auf der Erde in den vergangenen 650.000 Jahren nie so hoch war wie derzeit.

An Epica waren Wissenschaftler aus Belgien, Dänemark, Großbritannien, Frankreich, Italien, Norwegen, Schweden, der Schweiz und den Niederlanden sowie Deutschland beteiligt. Geleitet wurde das Epica-Projekt von dem stellvertretenden Direktor des Alfred-Wegener-Institutes Heinz Miller. An dem Institut wurde außerdem ein Großteil der Eiskern-Analysen vorgenommen. Der mit 1,36 Millionen Euro dotierte Descartes-Preis wird jährlich an bis zu vier europäische Forschergruppen für hervorragende grenzüberschreitende Projekte vergeben DPA