Kassenärzte-Chef Büchner geht

Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) hat sich von ihrem Vorstandsvorsitzenden Ralf Büchner getrennt. Dies sei einvernehmlich geschehen, ein Abwahlverfahren sei nicht notwendig gewesen, sagte der Vorsitzende der Abgeordnetenversammlung, Jochen-Michael Schäfer, am Donnerstag in Kiel. Büchner war im November Betrug vorgeworfen worden. Der Allgemeinarzt aus Klanxbüll soll Leistungen in Rechnung gestellt haben, obwohl er an den angegebenen Tagen in seiner Eigenschaft als KVSH-Vorsitzender in Bad Segeberg gewesen sein soll. Der zuständige Ausschuss habe die Abrechnung der Praxis von Büchner im zweiten Quartal 2006 geprüft und dabei Mängel festgestellt, sagte Schäfer ohne sich auf den konkreten Vorwurf vom November zu beziehen. Daraufhin sei die Kieler Staatsanwaltschaft eingeschaltet worden, die ein Ermittlungsverfahren eingeleitet habe.

Das gestörte Vertrauensverhältnis Büchners zur Abgeordnetenversammlung, den Vorstandsmitgliedern und den Mitarbeitern habe eine weitere Zusammenarbeit unmöglich gemacht, sagte Schäfer. Büchner habe keine Abfindung erhalten. Vereinbart worden sei ein Übergangsgehalt in Höhe von 150.000 bis 160.000 Euro bis zum Jahresende. Die Geschäfte der KVSH würden von den Vorstandsmitgliedern Ingeborg Kreuz und Ralph Ennenbach geführt. In einer außerordentlichen Sitzung am 16. April will die KVSH ihren Kurs festlegen. DPA