Koalitionskrise in Mazedonien

SKOPJE rtr ■ In Mazedonien ist die größte albanische Partei aus der Regierungskoalition ausgetreten und hat das Land damit in eine politische Krise gestürzt. Die Demokratische Partei der Albaner (DPA) teilte am Donnerstag mit, sie ziehe sich aus der Koalition zurück, da die Regierung Gesetze zur Unterstützung von Minderheiten nicht ausreichend fördere. Die Vorhaben sollen die Verwendung der albanische Sprache und der Flagge regeln. Außerdem fordert die DPA Beihilfen für Veteranen des albanischen Guerilla-Aufstands von 2001. „Wir haben eine ernste politische Krise, und sie passiert während des schwersten Moments für unser Land“, sagte Präsident Branko Crvenkovski. Mit dem DPA-Austritt verliert die Regierung ihre Parlamentsmehrheit. Unklar blieb, ob sich Ministerpräsident Nikola Gruevski einen neuen Partner suchen oder eine Minderheitsregierung führen wird. Kurzfristige Neuwahlen gelten wegen des Nato-Gipfels im kommenden Monat als unwahrscheinlich, da das Land hofft, dort eingeladen zu werden.