Wo Bremen einen exzellenten Namen hat

Zum Richtfest einer schlichten Lagerhalle bei EADS Astrium fand sich allerlei Prominenz in Bremen ein

Auf das Lob des Parlamentarische Staatssekretärs für Bremen folgte sogleich die Einschränkung. „Bremen hat einen exzellenten Namen“, sagte CDU-Politiker Peter Hinze gestern in Bremen – „in der Raumfahrtbranche.“ Gekommen war Hinze, der Luft- und Raumfahrt-Koordinator der Bundesregierung, zum Richtfest für das neue Ariane-Logistik-Zentrum am Flughafen. Hier sollen künftig acht statt bislang fünf Oberstufen für die Ariane-5-Raketen und der unbemannte europäische Raumtransporter ATV (Automated Transport Vehicle) gebaut werden.

Der Wind zog kalt durch die kahle, vier Millionen Euro teure Halle, als Hinze dem in Bremen gebauten „Außenposten der Menschheit im All“ das Wort redete. Die EADS-Tochter Astrium hatte geladen, auch der französische EADS-Chef Alain Charmeau war nach Bremen gekommen, ebenso wie der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Aus Berlin war neben Hinze auch Volker Kröning (SPD) da, Berichterstatter im Bundestag für die Luft- und Raumfahrt.

Der prominente Aufmarsch hatte indes andere Hintergründe als die Feierlichkeit. Denn hinter den Kulissen geht es längst um die Frage: Wie geht es weiter in der Raumfahrt-Technologie? Welche neuen Projekte bringen wem Arbeit? Offen ist, wie lange die Raumstation in Betrieb gehalten wird. Offen ist, ob für das ATV – das „verglüht“ – eine echte „Rückkehr“-Technologie entwickelt werden soll, in Konkurrenz zu russischen und amerikanischen Systemen. Offen ist auch, welche Finanzierungen von deutscher Seite für die geplante unbemannte Mond-Mission geleistet werden – und welches Stück vom Kuchen für die bremischen Raumfahrt-Firmen abfällt. Die Antwort ist unklar. kawe