Willi Lemke sticht Pelé aus

Bremens Innensenator Willi Lemke wird Sportbeauftragter der Vereinten Nationen (UN). Gestern ernannte ihn der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zum Sonderbeauftragten für Sport – „im Dienste von Entwicklung und Frieden“. Möglich wurde dies, weil vor kurzem der Deutsche Bundestag 450.000 Euro für Büro und MitarbeiterInnen in Aussicht gestellt hatte. Die Gegenkandidatur der Fußballlegende Pelé galt als aussichtslos, da sein Heimatland Brasilien keine finanzielle Unterstützung für das Amt gewähren wollte. Der 61-jährige Lemke bedankte sich gestern bei der Bundesregierung dafür, dass sie ihn für das Ehrenamt vorgeschlagen hatte. Lemke sagte, er wolle „das völkerverbindende Element des Sports für Aktivitäten gegen Rassismus und Gewalt in aller Welt einsetzen“. Er sehe es auch als seine Aufgabe an, „Probleme und Fehlentwicklungen des Sports wie etwa das Doping oder den Wettbetrug zu bekämpfen“.

Bundesweit bekannt wurde Lemke als Manager des Fußballclubs Werder Bremen. Nach 18 Jahren warb 1999 Bremens damaliger Bürgermeister Henning Scherf das SPD-Mitglied für den Bremer Senat ab. Nach acht Jahren als Bildungssenator wechselte Lemke im vergangenen Jahr ins Innenressort. 2005 scheiterte seine Bewerbung als Scherfs Nachfolger. Lemke bleibt Mitglied der Bremischen Bürgerschaft. Neuer Innensenator soll der derzeitige Staatsrat für Justiz, Ulrich Mäurer, werden. eib