Einblick (234)

Anna Hellsgard & Christian „Meeloo“ Gfeller (Bongout), GrafikdesignerIn/VerlegerIn/KünstlerInnen und Galeristin

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt?Bangout: Für uns war „Into me out of me“ in den KW eine der besten Ausstellungen der letzten Monate. Die Hängung war zwar etwas chaotisch, und es wurden viel zu viele Arbeiten gezeigt, aber unter den 137 Künstlern gab es doch einige außerordentliche Positionen. Der rohe und oft gewaltsame Bezug zum Körper interessiert uns als eine Thematik, die sich auch durch unsere eigenen Produktionen zieht.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen? Zu unseren Favoriten gehören Noise-Rock und experimentelle Konzerte im West Germany, aber in der letzten Zeit sieht man uns eigentlich genauso oft in Restaurants wie in Klubs. Sale e Tabacchi ist einer unserer Lieblingsorte. Oder Kneipen, in denen man sich unterhalten kann. Und ab und zu machen wir Flipperpartys im Feuermelder, einem Szenelokal gegenüber unserer Siebdruckwerkstatt in Friedrichshain.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleiten Sie durch den Alltag? Die Zeitschriften Piktogram (Polen) und Art Press (Frankreich) sind zwei Publikationen, die wir regelmäßig lesen. Zu den letzten gekauften Büchern zählt die Monografie von Thomas Zipp „Is there life after death?“ Von einem Buch erwarten wir vor allem Inspiration. Bei Zipp eröffneten uns Form und Inhalt neue Perspektiven.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis der Alltags macht Ihnen am meisten Freude?Wir spazieren gerne in stillgelegten Industriezonen oder an diesem exotischen Ort, den der Treptower Park am Sonntag verkörpert. Aber unsere wirklich große Leidenschaft ist Bongout: eigene oder in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern entstandene Bücher zu drucken, Konzertplakate oder Plattencover zu entwerfen, Ausstellungen zu kuratieren … all dies ist für uns ein unschätzbares Privileg.