Solange der Profit winkt …

betr.: „Tibet in Aufruhr“ u. a., taz vom 15. 3. 08

Vor nicht allzu langer Zeit demonstrierten im Birma Mönche gegen Unterdrückung und für mehr Menschenrechte. Damals beseitigte das diktatorische Militärregime mit Hilfe der schützenden Hand Chinas gewaltsam den friedlichen Aufstand. In Tibet greift China nun selbst wieder zum Instrument der Gewalt gegen Mönche und Zivilisten. Folter und Unterdrückung ist das harte und tägliche Los vieler Tibeter. Doch dies steht im Schatten von boomenden Metropolen wie Schanghai. So lange der Profit winkt, werden rund um die Menschenrechtslage in China gerne beide Augen zugedrückt. In diesem Land wird bald die Sommer-Olympiade stattfinden. Eine Katastrophe. Wirtschaftlich mag China zur Großmacht avancieren, wenn es aber um Menschenrechte und Demokratie geht, so ist China ein Entwicklungsland. Doch so lange für uns im Westen der Profit stimmt, müssen die Probleme der Tibeter und anderer in China unterdrückten Minderheiten halt hinten anstehen. Traurig, aber wahr.

PASCAL MERZ, Sursee, Schweiz