Geht es zynischer?

betr.: „Macht des Patents“, taz vom 13. 3. 08, „Eine Allianz für Arme“, taz vom 12. 3. 08

Die Kombination dieser Berichte macht noch betroffener. Alle wollen den Armen in Indien helfen: Da kommt Monsanto „mit Gift und Genen“ daher, ruiniert Umwelt und Bauernexistenzen, treibt die Bauern in den Selbstmord, und dann steht die „Allianz“ mit einem Versicherungsangebot bereit, mit Trostpflästerchen für die verwitwete Bauersfrau … geht es zynischer? „Die Marktwirtschaft hat die Lage vieler Menschen verbessert“, konstatiert der Allianz-Chef. Recht hat er – die Gewinnsteigerungen der Konzerne stehen jetzt jeden Tag in der taz. Die Armen in Indien und anderswo gehören sicher nicht dazu. Wäre es nicht an der Zeit, Monsanto & Co zu stoppen, international zu ächten, zu verklagen, anstatt dass Privatspenden und Steuergelder den angerichteten Schaden zu kompensieren versuchen? Könnte vielleicht die Tatsache, dass das immer noch nicht geschieht, damit zusammenhängen, dass ein derartiges Hand-in-Hand-Arbeiten die Lage vieler westlicher Menschen verbessert? Tipp an Herrn Achleitner: eine Versicherung gegen Monsanto-Schäden! SABINE MIEHE, Marburg