die anderen über die finanzkrise in den usa
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Le Monde (Paris) kommentiert: Misstrauen ist die größte Gefahr für die Weltwirtschaft. Leider greift dieses Misstrauen um sich. Vor diesem Hintergrund dürfte die neue Zinssenkung, die der Präsident der US-amerikanischen Notenbank, Ben Bernanke, an diesem Dienstag ankündigen sollte, kaum mehr Wirkung zeigen als die vorangegangenen. Der Dollar wird weiter fallen und der Euro weiter steigen. Die Immobilienkrise und die Konjunktur, die in den USA stärker schwächelt als in Europa, führen dazu, dass asiatisches Kapital nicht mehr in die USA, sondern in den Euro-Raum geschleust wird. Ein schwächerer Euro ist zwar nicht unmöglich, aber nur bei einer Abschwächung des Wachstums und des deutschen Außenhandelsüberschusses – kein wünschenswertes Szenario.

Die Financial Times (London) mahnt: Die ersten Ausfälle am US-Immobilienmarkt waren ein unangenehmer Husten. Die Probleme bei den Hedgefonds und kleineren europäischen Banken waren der Beginn des Fiebers. Der Beinahe-Zusammenbruch von Bear Sterns führte zum Ausbruch heftiger Brustschmerzen. Wenn die Diagnose am Anfang noch Grippe lautete, so ist nun eine Lungenentzündung eine Möglichkeit. Doch ein Arzt würde deshalb nicht in Panik geraten. Und auch die Regierungen, die nun zu Geldspritzen greifen, sollten das nicht tun.